„Mein Körper gehört mir“

Grundschüler lernen, sich vor sexualisierter Gewalt zu schützen

In den Grundschulen der Stadt läuft zurzeit das wichtige Präventionsprojekt „Mein Körper gehört mir“. Unter Anleitung eines Theaterpädagogen und einer Theaterpädagogin lernen die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen mit Hilfe von gestellten Spielsituationen, wie sie sich vor sexuellem Missbrauch schützen können.

Der Präventionsansatz verfolgt die Aufklärung und Sensibilisierung für das Thema sexualisierte Gewalt, um den Kindern die Chance auf ein unbeschwertes, selbstbestimmtes Leben zu geben. Die offene Ansprache der Problematik und die Vermittlung von Handlungsmöglichkeiten sind ein wichtiger Bestandteil der präventiven Arbeit. Durch den Aufbau der Spielszenen durch die Akteure der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück können die Kinder selbst wählen, ob sie kritisch distanziert bleiben oder ob sie sich empathisch mit den Spielsituationen identifizieren.

Diese Spielszenen stellen Alltagssituationen dar, die sich inhaltlich an der Lebenswirklichkeit von Kindern orientieren, wie zum Beispiel Begegnungen im Bus, Spielen auf dem Schulhof oder das Finden neuer „Freunde“ im Chat. Anhand dieser Spielszenen werden aufeinander aufbauende Themenbereiche zu Formen sexualisierter Gewalt erarbeitet. Eine besondere Bedeutung hat die die Interaktion zwischen den Schauspielern und den Schülerinnen und Schülern, denn die Kinder werden angeregt Fragen zu stellen oder Vorschläge zu machen. Sie erfahren so, was sexualisierte Gewalt ist, dass sie ihren Gefühlen trauen können und dass sie in jeder Situation das Recht haben „Nein!“ zu sagen, wenn eine Berührung unangenehm ist.  

Das Projekt „Mein Körper gehört mir“ in den Grundschulen der Stadt wird von der städtischen Jugendförderung organisiert. Zu der Arbeit in den Schulen zählt auch ein Elterninformationsabend, der jeweils vor dem Start in den Schulen für alle Eltern der Viertklässler an einem zentralen Ort angeboten wird. Finanziert wird das Angebot durch die Jugendförderung und die Gleichstellungstelle der Stadt, durch Elternbeiträge oder Fördervereine der Schulen und die Sparkasse Bad Oeynhausen - Porta Westfalica.

„Als lokales Institut liegt uns die Förderung solcher Projekte hier vor Ort am Herzen“, sagte Sparkassenvorstand Matthias Paschke bei einem Besuch am Standort Volmerdingsen des Grundschulverbundes „Zwischen Weser und Wiehen“. Gemeinsam mit Bürgermeister Lars Bökenkröger hat er am Donnerstag eine der Unterrichtsstunden in Volmerdingsen besucht, um sich einen Eindruck vom Projekt „Mein Körper gehört mir“ zu verschaffen. „Es ist wichtig, dass wir den Kindern möglichst früh vermitteln, wie sie sich gegen sexuellen Missbrauch schützen können“, sagte er im Gespräch mit Matthias Paschke und Schulleiterin Tanja Kienapfel und fügte hinzu: „Ich hoffe, dass es uns gelingt, dieses Projekt auch in Zukunft gemeinsam in den Bad Oeynhausener Grundschulen anzubieten.