Neue Brücke am Sielwehr freigegeben

Deutlich mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer

Radfahrer und Fußgänger können ab sofort die neue Brücke am Sielwehr benutzen. Bürgermeister Lars Bökenkröger hat die rund 100 Meter lange Brücke am Montagmittag gemeinsam mit Vertretern der Bezirksregierung, der beteiligten Baufirmen und des Planungsbüros CES aus München freigegeben. „Die neue Brücke ist ein Gewinn für die Nahmobilität in unserer Stadt. Damit haben wir eine leistungsfähige Verbindung aus Werste in die Innenstadt“, sagte der Bürgermeister zur Eröffnung der Brücke. Sie biete mit einer Breite von mehr als fünfeinhalb Metern ausreichend Platz für Fußgänger und Radfahrer, für die es jeweils markierte Bereiche gibt. Für Radfahrer liegt der Vorteil auf der Hand: Sie mussten auf der bisherigen Brücke Absteigen und schieben.  

Die Ideen für eine neue Brücke gehen zurück bis zu den ersten Planungen für die Umgestaltung des Sielwehrs vor etwas mehr als zehn Jahren. Im Zuge der weiteren Planungen hatte die Stadt Bad Oeynhausen einen Planungswettbewerb für die Brücke ausgeschrieben. Im Frühjahr 2016 stand der Sieger fest: das Münchener CES Büro für Tragwerksplanung hatte in Zusammenarbeit mit dem Diplomingenieur und Architekten Thomas Hirschmann den ersten Preis für eine neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke gewonnen. Einer der Kernpunkte des Entwurfs war ein Brückenkörper aus Cortenstahl, die durch eine bestimmte Legierung eine Rostschicht bildet, die das Bauwerk wiederum vor weiterem Rost schützt.

Anfang 2020 wurde die Pläne angepasst, da die bisherige Brücke am Sielwehr dringend ersetzt werden musste. Der Bau der neuen Brücke am Sielwehr sollte losgelöst von der Umgestaltung des Sielwehrs erfolgen, wofür wiederum das Planungsbüro CES aus München die Anpassung der Planung übernahm. Baustart für die Brücke durch die Mindener Firma Wilhelm Becker war im Herbst 2021. Der Ausbruch des Ukrainekrieges Anfang 2022 brachte schließlich erhebliche Verzögerungen mit sich, da einerseits der Stahlpreis deutlich angestiegen ist und Stahl weltweit nur schwer zu bekommen war.

Die Stahlbauarbeiten erfolgten durch die Firma Rohlfing Stahlbau aus Stemwede im Norden des Mühlenkreises. Dort wurden insgesamt 9 einzelne Elemente der Brücke vorgefertigt, die mit Schwertransportern an die Werre nach Bad Oeynhausen gebracht wurden. Dort wurden aus drei Einzelteilen jeweils etwas mehr als 30 Meter lange Brückenelemente verschweißt. Das letzte dieser drei Brückenelemente wurde vor vielen Schaulustigen Mitte April zwischen die beiden ersten Elemente am nördlichen und am südlichen Ufer eingehoben und danach verschweißt.

Für Verzögerungen hatte zuletzt die Herstellung des Bodenbelags gesorgt. Dafür war eine Trockenperiode von mindestens 48 Stunden erforderlich. Das Regenwetter vor allem im Juli und August machte der Firma immer wieder einen Strich durch die Rechnung. Letztlich konnte der Belag Ende August hergestellt werden. Die letzten Bleche an den Überfahrten auf die Brücke wurden am Montagmorgen montiert.

Die neue Brücke kostet insgesamt rund 3,8 Millionen Euro, von denen die Stadt 86 Prozent an Fördermitteln bekommt. „Das ist eine wichtige Investition, um vor allem auch den Radverkehr zwischen den Stadtteilen zu fördern“, sagt Bürgermeister Lars Bökenkröger und ergänzt: „Aus demselben Grund haben wir bereits im Frühjahr die neue Nahmobilitätsbrücke ‚In der Ahe‘ freigegeben und auch den Weserradweg an der Rehmer Insel deutlich aufgewertet.“