Bad Oeynhausener Heilquellen wieder geschützt

Bezirksregierung erlässt neue Verordnung

Bad Oeynhausener Heilquellen wieder geschützt

Bezirksregierung erlässt neue Verordnung

 

Die Heilquellen auf dem Gebiet der Stadt Bad Oeynhausen sind wieder geschützt. Die Bezirksregierung in Detmold hat am Montag eine neue Heilquellenschutzgebietsverordnung erlassen, die in einer Woche in Kraft tritt. Die Verordnung ist auf 40 Jahre befristet.

„Die Heilquellen sind die Keimzelle der heutigen Stadt Bad Oeynhausen. Ihr gesundheitlicher Wert hat sich über 175 Jahre bewährt und wird auch in Zukunft von Bedeutung sein. Allein die Existenz und Nutzung der Quellen verschafft Bad Oeynhausen das Privileg als ‚staatlich anerkanntes Heilbad zertifiziert‘ zu sein. Neben gesundheitlichen und ideellen Werten sind die Quellen damit auch ein Wirtschaftsfaktor für die Kurstadt auf den wir nicht verzichten können“, betont Bürgermeister Lars Bökenkröger angesichts der neuen Verordnung und ergänzt: „Deshalb ist es für mich immer selbstverständlich gewesen, dass diese Quellen auch rechtlich einen besonderen Schutz verdienen.“ Hierzu habe es in den vergangenen Jahren einen Schulterschluss über alle Parteigrenzen hinweg gegeben. Rat und Verwaltung hätten immer wieder betont, dass die Quellen wieder unter Schutz gestellt werden müssten. Die bisherige Schutzverordnung aus den siebziger Jahren war 2014 ausgelaufen. Sie galt gemeinsam für die Heilquellen in Bad Oeynhausen und Bad Salzuflen. Die neue Verordnung ist ausschließlich auf Bad Oeynhausen beschränkt.

„Gerade die Diskussion um den Kiesabbau am Gut Deesberg hat gezeigt, wie sehr sich die Menschen in Bad Oeynhausen mit ihren Heilquellen identifizieren“, blickt Bökenkröger auf die vergangenen Jahre ohne konkreten Heilquellenschutz zurück. Das Vorhaben war nach dem Auslaufen der alten Verordnung genehmigt worden. Mittlerweile sind in dem Kiessee deutlich erhöhte Salzkonzentrationen nachgewiesen worden. Möglicherweise sind durch die Abgrabung die Heilquellen beeinträchtigt, so das hochmineralisiertes Tiefenwasser in den Kiessee aufsteigt. Der Stadtrat hat deshalb mit breiter Mehrheit ein Beweissicherungsverfahren beschlossen, um den Ursprung des erhöhten Salzgehalts im Kiessee zu ermitteln. „Rückwirkend kann der neue Heilquellenschutz die Kiesabbau zwar nicht rückgängig machen, aber für künftige ähnliche Projekte haben wir damit ein starkes Instrument zum Schutz unserer Heilquellen.“